Die derzeitige Hitzewelle gab den Bausozialpartnern der Gewerkschaft Bau-Holz und dem Fachverband Steine-Keramik ausreichend Grund, sich auf einer Baustelle in Sommerein am Fuße des Leithagebirges vom Klimaschutzpotenzial der Massivbauweise zu überzeugen. Bei einem Lokalaugenschein machten sich Beppo Muchitsch (GBH) und Andreas Pfeiler (FV Steine-Keramik) mit Bürgermeister Karl Zwierschitz und den Vertretern des Bauträgers Südraum sowie der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) ein Bild vom Baustellenfortschritt der 14 Reihenhäuser und 22 Wohnungen im Wohnpark Wolfsbrunn. Die neue Bautechnologie der thermischen Bauteilaktivierung steht bei diesem Projekt im Vordergrund. Erneuerbare Energie aus dem anstehenden Windpark wird in die massiven Bauteile eingespeichert und je nach Bedarf in Form von angenehmer Kühlung oder Strahlungswärme an die Wohnräume abgegeben.
Beppo Muchitsch von der Gewerkschaft Bau Holz zeigt sich begeistert: „Hier wird leistbarer Wohnraum mit schönem Design und bester Qualität realisiert. Mit einer zukunftsweisenden und gleichzeitig einfachen Technologie, die nicht nur das Klima schont, bleiben die Betriebskosten niedrig. Das ist ein enormer Mehrwert für die Bewohner. Dieser Wohnbau ist der beste Beweis, dass mit der von uns geforderten Klimaschutzmilliarde sinnvoll in die Zukunft investiert werden kann.“
Der Wohnpark Wolfsbrunn, geplant von AW/Architekten, ist mit Sicherheit ein Vorzeigemodell für weitere Projekte. „Das System der thermischen Bauteilaktivierung ermöglicht das Speichern der erneuerbaren Energie und ein umweltfreundliches Heizen und Kühlen. Klimageräte an den Außenwänden gehören bei dieser Bauweise der Vergangenheit an. Es zeigt sich, dass das Klimaschutzpotenzial der Massivbauweise enorm ist und es längst an der Zeit wäre, dieses Potenzial von Beton und Ziegel vermehrt zu nutzen“, so Andreas Pfeiler vom Fachverband Steine-Keramik.
„Beeindruckend war vor allem, wie sich bei diesem Projekt alle Beteiligten – vom Architekten bis zu unseren Fördergebern vom Land Niederösterreich – eingebracht haben. Ohne diese konstruktive Zusammenarbeit wäre die Realisierung des Bauvorhabens nicht möglich gewesen“, freut sich Bauträger Jörg Hoffmann, Geschäftsführer Südraum.
Sebastian Spaun von der VÖZ und Gernot Tritthart, Lafarge, heben die Bedeutung der thermischen Bauteilaktivierung zur Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Energie hervor: „Überschüssige Windenergie zum richtigen Zeitpunkt einspeichern und später zeitversetzt zum Kühlen oder Heizen nutzbar machen, ermöglichen eine fast 100 prozentige Versorgung mit Umweltenergie. Im Kühlfall wird die Wärme über den gesamten Bauteil entzogen, im Raum entsteht so ein angenehmes und gleichmäßiges Klima. Außen brütende Hitze, innen wohltemperiert und kühl – mit aktivierten Bauteilen.“
Bei einer abschließenden Bauarbeiterjause dankt Muchitsch den Bauarbeitern für ihren Einsatz bei brütender Hitze, die mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass die Bewohner der Räumlichkeiten in Zukunft weniger unter der sommerlichen Überhitzung leiden werden.