Salzburg, 9. November 2018. Öffentliche Interessen, regionale Nachhaltigkeit und eine gesunde Wirtschaft können Hand in Hand gehen – das ist die Erkenntnis eines Mediengesprächs in Salzburg. Wohnbaureferentin Mag. (FH) Andrea Klambauer erörterte mit Vertretern der Baustoffindustrie, wie wirtschaftspolitische Impulse mit den individuellen Wünschen zusammenspielen. Der Traum vom Eigenheim wird mit dem neuen Salzburger Wohnbauförderungsgesetz leichter verwirklichbar.
„Viele Salzburger Bürgerinnen und Bürger träumen vom Wohnen am Land – mit der neuen Wohnbauförderung schaffen wir es diesen Wunsch auf nachhaltige Weise zu unterstützen“ stellte Wohnbaureferentin Mag. (FH) Andrea Klambauer fest und bezieht sich dabei auf eine repräsentative Market-Meinungsumfrage. Im Auftrag von BAU!MASSIV! war die Attraktivität des ländlichen Raums in Österreich abgefragt worden. Demnach zieht es mehr als die Hälfte der Salzburger zum Wohnen aufs Land. „Mit der Novelle zur Wohnbauförderung werden wir sparsamen Bodenverbrauch und intelligente Baustoffwahl belohnen, gleichzeitig werden mehr Menschen in den Genuss der Wohnbauförderung kommen.“ Bei privaten „Häuslbauern“ werden also ab Jänner 2019 ökologische und soziale Kriterien entscheiden, ob sie eine Errichtungsförderung erhalten. Diese wird gedeckelt, um mehr Projekte zu fördern. Die Kaufförderung kann dagegen höher ausfallen, damit werden verdichtete Siedlungsstrukturen besonders forciert.
Massivbau sichert regionale Strukturen
Die Wünsche der Bevölkerung in Salzburg zeigen auch eine deutliche Tendenz: Massive Baustoffe wie Beton oder Ziegel gelten nach wie vor als attraktiv, und zwar bei 98 Prozent. Dagegen finden 35 Prozent den Leichtbau weniger attraktiv. 90 Prozent glauben an geringere Energiekosten, und neben der langen Lebensdauer massiver Bauweise schätzen die Menschen auch die robuste Qualität, die mit Sicherheit gegenüber Naturgewalten ebenso wie gegenüber Einbrüchen verbunden wird. Die Massivbaubranche bringt aber auch Sicherheit in einem ganz anderen Sinn: Das Analysezentrum STUDIA erforschte für den Fachverband der Stein- und keramischen Industrie die Zusammenhänge von Massivbauwirtschaft und der Absicherung regionaler Strukturen und zeigte klar, wie eng diese verknüpft sind. Mag. Heimo Berger, Geschäftsführer des Zementwerks LEUBE GmbH repräsentiert die Branche in der Region Salzburg: „Wir sind die Nahversorger im Bauwesen – wir produzieren aus der Region für die Region. Der Transportweg vom Werk bis zu Kunden beträgt durchschnittlich nur 35 Kilometer. So kurze Wege wie die Stein- und keramische Industrie schafft bei den Baustoffen sonst niemand.“
Umwelt und Wirtschaft im Einklang
Regionalität ist natürlich im Sinne der Umwelt, dazu kommt: Mineralische Baustoffe stehen in Österreich unbegrenzt zur Verfügung und sind reziklierbar. Die Massivbauwirtschaft liefert aber auch ganz konkrete Zahlen, die von STUDIA für Salzburg auf den letzten Stand gebracht wurden: Zement, Ziegel, Beton und Putze rund 5.200 Arbeitsplätze und insgesamt rund 10.400 Existenzen, den vor- und nachgelagerten Bereich eingerechnet. An 37 Werksstandorten werden Umsätze in der Höhe von 190 Mio. Euro erzielt und eine Wertschöpfung von 42,6 Mio. Euro erwirtschaftet. Direkt beschäftigt an den Standorten sind 655 Personen. Durch die regionale Orientierung der Massivbauproduktion und -vermarktung werden die lokalen Strukturen gestärkt. Auf der individuellen Eben gilt: Eigenheime stellen nachhaltige Werte dar. Wer dabei auf Massivbau setzt, sichert damit quasi die eigene Region ab. Das beweist auch die Market-Studie: Beim Bau neuer Wohnungen und Häuser erwarten sich 80 Prozent der Bevölkerung in Salzburg die Nutzung regionaler Anbieter unter Verwendung von Baustoffen aus der Region.
Regionalität durch Herkunftskennzeichnung fördern
Hier setzte Dr. Andreas Pfeiler ein, Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie: „Wir erhalten oft gerade da Strukturen, wo sonst nur wenig zu finden ist – und kaum eine Branche bündelt so viele positive Effekte wie die Massivbauwirtschaft: Bei uns wohnt die Hälfte der Beschäftigten in der Region, also hält sich der Berufsverkehr in Grenzen. Ein Drittel sind über 50 Jahre alt, ein Fünftel mehr als 20 Jahre im Betrieb – das ist nachhaltige Beschäftigungskultur.“ Das neue Wohnbauförderungsgesetz in Salzburg helfe, diese Qualitäten weiter zu gewährleisten und ist ein schönes Beispiel für bedarfsgerechte Wohnbauförderung. Nun sind auch weitere Impulse gefragt: „Die nachhaltigen Qualitäten unserer Baustoffe müssen in den ökologischen Kriterien der Förderung berücksichtigt werden und“, so Pfeiler weiter „eine Herkunftskennzeichnung sowie Baustoffneutralität in den Förderungskriterien, das wären wichtige nächste Schritte. Damit würden die nachhaltigen Verdienste der heimischen Baustoffwirtschaft gewürdigt, von denen ja nicht nur wir selber profitieren, sondern vor allem auch die Regionen.“
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